Freiraumplanerischer Wettbewerb
zur Neugestaltung der Wupperinsel

3. Preis – GREENBOX Landschaftsarchitekten – Köln

GREENBOX LANDSCHAFTSARCHITEKTEN – Köln
Freiraumplanerischer Wettbewerb zur Neugestaltung der Wupperinsel - 3. Preis - Präsentationspläne DIN A0

SCHRITT ZUR WUPPER

Wo Fluss und Burg zusammenrücken

Im Bergischen Land trifft der Mensch auf malerische Landschaften, auf ein abwechslungsreiches Spiel von Topografie, mäandrierenden Bachläufen und dichten Wäldern. Inmitten dieses landschaftlich einzigartigen Kontexts befindet sich Unterburg mit der Wupperinsel. Es gilt mit der bestehenden Landschaft zu planen, diese auch in Unterburg erlebbar zu machen und gleichzeitig den Ort stärker als Start- bzw. Zielort für Ausflüge und Freizeit zu qualifizieren. Ein Spiel aus weicher Topografie, definierten Kanten und bewussten Setzungen von Balkonen und Plätzen ist die Grundlage des Entwurfs. Der Entwurf „Schritt zur Wupper – Wo Fluss und Burg zusammenrücken“ steht für das Bauen IN dieser Landschaft.

Die vielfältigen Räume und Atmosphären auf der Wupperinsel werden durch eine durchgehende Ufergestaltung miteinander verbunden, klar strukturiert und an die Wupper herangerückt. Bewegungen finden zukünftig hauptsächlich entlang des neuen Wupperufers statt. Der jeweilige Start- und Endpunkt des neuen Wupperufers setzt sich intensiv mit dem unmittelbar angrenzenden Kontext auseinander und formuliert sich so einmal als städtisches und einmal als grünes Scharnier zu Stadt und Landschaft aus. Sie verbinden somit den heterogenen Landschaftsraum des bergischen Landes mit der gewachsenen Struktur von Unterburg und dienen als klares Leitsystem für Wandernde, Radfahrerende und AnwohnerInnen.

Freiraumplanerischer Wettbewerb zur Neugestaltung der Wupperinsel - 3. Preis - Hangblick und Wupperwiese

Hangblick und Wupperwiese

Freiraumplanerischer Wettbewerb zur Neugestaltung der Wupperinsel - 3. Preis - Wupperstufen und Info-Point am Burger Platz

Wupperstufen und Info-Point am Burger Platz

Das städtische Scharnier des neuen Wupperufers wird geprägt durch die historische Siedlungsstruktur. Die Platzsituation an der Eschbachmündung ist eine historische Besonderheit. Dieser Platzraum wird als Unterburger Platz neu interpretiert und entwickelt sich mit den Wupperstufen herab zu Wupper und Eschbach. Die besondere Geräuschkulisse des rauschenden Eschbaches und der Wupper machen diesen Ort zu einem neuen Lieblingsplatz. Als Gegenstück zum Unterburger Platz ist die Wupperwiese der Auftakt des Wupperufers aus der Landschaft kommend. Eine exponierte Balkonsituation lässt die ankommenden Besucherinnen einen Blick entlang über den grünen Rastplatz mit seinen Spielangeboten werfen. Vis-a-Vis zur Wupperwiese, an der Talstation der Seilbahn gelegen, findet sich in exponierter Lage der Hangblick-Balkon. Ein Blick entlang der Seilbahn den Berg hinauf lässt die Lage des Schlosses erahnen. Der Hang wird durch ein besonderes Blühkonzept in Szene gesetzt. Zwei weitere Balkone liegen im steilen Hang und machen Lust auf den Aufstieg – welcher Blick wird sich wohl von oben eröffnen? Das Konzept des neuen Wupperufers sieht durch die Setzung des Unterburger Platz, der Wupperwiesen und des Hangblick-Balkon drei wichtige Erweiterungen des Wupperufers vor. Die an wichtigen Punkten in die Landschaft gesetzten Balkone machen diese erlebbar.

Freiraumplanerischer Wettbewerb zur Neugestaltung der Wupperinsel - 3. Preis - Blick zur Eschbachmündung

Blick zur Eschbachmündung

Freiraumplanerischer Wettbewerb zur Neugestaltung der Wupperinsel - 3. Preis - Blick zum Schlosshang

Blick zum Schlosshang

Eine neue Mitte für Burg

Durch seine geografischen Lange sowie aus historischer Sicht ist der Platz zwischen der Eschbachstraße und der Schloßbergstraße ein wichtiges Gelenk für touristische Ströme und das Ortszentrum von dem Stadtteil Unterburg. Dieser Platzraum wird neu interpretiert und wichtiger Bestandteil des städtischen Scharniers, welches eine Schlüsselrolle für die Verteilung touristischer Ströme in der Region spielt. Sämtliche Wanderrouten laufen über den Platz, oder werden durch das Wupperufer zu diesem geleitet. Somit bündeln sich hier sämtliche Informationen, Beschilderungen und digitale Angebote für das Erleben und Erkunden der Region. Durch eine Treppenanlage wird die attraktive, Südwest exponierte Lage an der Mündung des Eschbachs in die Wupper genutzt und der Platz an das Wasser herangerückt. Das unmittelbar angrenzende Café Meyer, das Rauschen des Eschbachs, sowie die malerische Kulisse des denkmalgeschützten Fachwerkensembles bespielen den Platzraum und schenken dem Stadtteil Unterburg an dieser prominenten Position ein neues Gesicht, das BesucherInnen angemessen willkommen heißt.

Freiraumplanerischer Wettbewerb zur Neugestaltung der Wupperinsel - 3. Preis - Konzept

Konzept

Das Wupperufer an der Wupperwiese

Aus der Landschaft kommend bildet die Wupperwiese das grüne Scharnier am Schnittpunkt der Seilbahn. Empfangen werden Wanderer durch einen Balkon samt großzügigen Rastplatz, an dem mitgebrachten Speisen zu sich genommen werden können. In diesem Bereich wird zusätzlich ein Naturspiel vorgeschlagen, welches die Wupperreise thematisiert und spielerisch aufzeigt, welche Bedeutung die Wupper seit jeher für die Region hat. Durch die Lage und den malerischen Blick entlang des Flusslaufs ergibt sich hier ein besonders atmosphärischer Ort mit starkem Bezug zum Wasser. Durch das Spielangebot beleben auch AnwohnerInnen die Wupperwiese, was eine Interaktion und Kommunikation mit Wanderern anregen soll. Stadteinwärts ergibt sich der Blick entlang des Hangs und auf die gegenüberliegende Uferseite der Talstation. Der unmittelbar angrenzende Wanderparkplatz Unterburg dient vor allem zum langfristigen Parken und als Startpunkt von Erkundungstouren in die Region.

Freiraumplanerischer Wettbewerb zur Neugestaltung der Wupperinsel - 3. Preis - Lageplan Oberburg und Unterburg

Lageplan Oberburg und Unterburg

Hoch hinaus an der Talstation

Eine besondere Attraktion ist die Seilbahn Burg. Sie verbindet nicht nur Ober- und Unterburg, sondern ermöglicht einen herrlichen Rundblick auf die Wälder des Bergischen Landes. Die Talstation der Seilbahn bekommt einen ihr angemessenen neuen Vorplatz. Durch die räumliche Trennung zu den Parkflächen können BesucherInnen bei Hochbetrieb aufeinander warten und das Treiben auf der Seilbahn und der gegenüberliegenden Wupperwiese beobachten. Die als Hangblick ausgebildete Balkon-Situation und die in der Böschung eingelassenen Sitzkanten bietet spannende Blicke auf Wupper und Schlosshang und laden zum Beobachten der vorbeiziehenden Gondeln ein. Die Flächen wird zu großen Teilen entsiegelt und durch Sitzmöglichkeiten, Beleuchtung und ausreichend Fahrradabstellmöglichkeiten ergänzt.

Freiraumplanerischer Wettbewerb zur Neugestaltung der Wupperinsel - 3. Preis - Schnittansicht Hangblick und Schlosshang

Schnittansicht Hangblick und Schlosshang

Zonierung, Material und Naturschutz

Die unterschiedlichen Zonen, welche von dem neuen Wupperufer räumlich gefasst werden, können temporär oder auch langfristig umgenutzt werden. Das Wegfallen oder die Umnutzung der Parkplatzflächen ist denkbar. So bleibt das räumlich Grundgerüst bestehen, zeigt sich aber resilient gegenüber zukünftigen Einflüssen. Im Sinne der Multifunktionalität wird vorgeschlagen temporäre Veranstaltung wie Märkte oder Konzerte auf dem befestigten Parkplatz sowie dem Unterburger Platz im Herzen Unterburgs zu veranstalten. Hier wird von der unmittelbaren Lage zur Gastronomie, dem öffentlichen WC, sowie den installierten Versorgungsanschlüssen profitiert. Die Asphaltfläche auf dem Wanderparkplatz wird entsiegelt und durch Rasengittersteine für die zukünftige Nutzung befestigt. Durch den Belagswechsel und der Setzung neuer Gehölze wird der konzeptionelle Gedanke gestärkt und gegen die aktuell entstehende Hitzeinsel entgegengewirkt. Materialien werden behutsam eingesetzt und entwickeln sich zu großen Teilen aus dem vorherrschenden Material-Kanon. Für die Platzflächen und die Bewegungsbereiche wird ein kleinteiliges Betonsteinpflaster mit Natursteinvorsatz verwendet, welches mit den ortstypischen Oberflächen der Grauwacke harmonisiert und sich durch eine glatte Oberfläche abhebt. Hierdurch wird eine angenehme und barrierefreie Bewegung auf den Flächen ermöglicht und auf ein robustes und pflegeextensives Material gesetzt. Ausstattungselemente wie Leuchten, Fahrradbügel oder Brüstungen nehmen sich in ihrer Gestaltung sowie Farbgebung (DB703-Eisenglimmer) zurück und bilden sich nicht als Fremdkörper ab. Das neu verortete Leitsystem bündelt Informationen zu den bestehenden Wanderrouten und stellt durch den ortstypischen Farbton des „Bergisch Grün“ einen Bezug zum Ort und zum Bergischen Land her. Als freiraumplanerisch wichtiges Element werden die zum Ufer liegenden Kanten, die sich anschmiegenden Sitzkanten und die punktuellen Balkonsituationen durch Sichtbeton ausgebildet. Die feinen Linien in der Landschaft zeugen von der bewusst „Neuen“ Setzung und heben sich als Kontrast ab. Dieser Kante folgend verläuft auch das taktile Leitsystem. An den belebten Bereichen werden Aufenthaltsfläche und Fahrbereich subtil durch einen Entwässerungsrinne getrennt. Eingriffe an den Uferkanten erfolgen punktuell und greifen kaum in die wertvollen Flächen der Schutzgebiete ein. Die Wupperstufen am Unterburger Platz schließen vor den FFH- und Naturschutzgebieten der Wupper ab. Ufervegetation und Gehölze werden vereinzelt entnommen, um die Sichtbeziehungen und das Gegenüber der beiden Uferseite zu fördern. Für die entnommenen Bäume werden an anderen Orten Gehölze zum Ausgleich gepflanzt. Künstliches Licht wird auf das erforderliche Maß begrenzt und die Leuchtkörper nicht auf den Artenreichen Saum des Wupperufers ausgerichtet, um Tiere nicht zu stören.

Freiraumplanerischer Wettbewerb zur Neugestaltung der Wupperinsel - 3. Preis - Räumliches Leitbild - Verknüpfung - Zonierung

Räumliches Leitbild – Verknüpfung – Zonierung

Wupperufer & Unterburgerplatz

Durch seine geografischen Lange sowie aus historischer Sicht ist der Platz zwischen der Eschbachstraße und der Schloßbergstraße ein wichtiges Gelenk für touristische Ströme und das Ortszentrum von dem Stadtteil Unterburg. Dieser Platzraum wird neu interpretiert und wichtiger Bestandteil des städtischen Scharniers, welches eine Schlüsselrolle für die Verteilung touristischer Ströme in der Region spielt. Sämtliche Wanderrouten laufen über den Platz, oder werden durch das Wupperufer zu diesem geleitet. Somit bündeln sich hier sämtliche Informationen, Beschilderungen und digitale Angebote für das Erleben und Erkunden der Region. Durch eine Treppenanlage wird die attraktive, Südwest exponierte Lage an der Mündung des Eschbachs in die Wupper genutzt und der Platz an das Wasser herangerückt. Das unmittelbar angrenzende Café Meyer, das Rauschen des Eschbachs sowie die malerische Kulisse des denkmalgeschützten Fachwerkensembles bespielen den Platzraum und schenken dem Stadtteil Unterburg an dieser prominenten Position ein neues Gesicht, das BesucherInnen angemessen willkommen heißt.

Wupperwiese

Aus der Landschaft kommend bildet die Wupperwiese das grüne Scharnier am Schnittpunkt der Seilbahn. Empfangen werden Wanderer durch einen Balkon samt großzügigen Rastplatz, an dem mitgebrachten Speisen zu sich genommen werden können. In diesem Bereich wird zusätzlich ein Naturspiel vorgeschlagen, welches die Wupperreise thematisiert und spielerisch aufzeigt, welche Bedeutung die Wupper seit jeher für die Region hat. Durch die Lage und den malerischen Blick entlang des Flusslaufs ergibt sich hier ein besonders atmosphärischer Ort mit starkem Bezug zum Wasser. Durch das Spielangebot beleben auch AnwohnerInnen die Wupperwiese, was eine Interaktion und Kommunikation mit Wanderern anregen soll. Stadteinwärts ergibt sich der Blick entlang des Hangs und auf die gegenüberliegende Uferseite der Talstation. Der unmittelbar angrenzende Wanderparkplatz Unterburg dient vor allem zum langfristigen Parken und als Startpunkt von Erkundungstouren in die Region.

Freiraumplanerischer Wettbewerb zur Neugestaltung der Wupperinsel - 3. Preis - Städtisches und grünes Wupperufer und Blick auf den Schlosshang

Städtisches und grünes Wupperufer nebst Blick auf den Schlosshang

Freiraumplanerischer Wettbewerb zur Neugestaltung der Wupperinsel - 3. Preis - Materialität

Materialität

Schlosshang

Bisher zeigte sich der Hang in seiner optischen Ausprägung als heterogen und in der Nutzung ausschließlich der Seilbahn zugeordnet.

Durch die auf den Standort abgestimmten Ansaat, die sich über die Länge des Hangbereichs erstrecken sowie den beiden Balkonsituationen wird eine stärkere visuelle Verbindung zwischen Ober- und Unterburg geschafften. In den Sommermonaten erzeugen die weiß, pink und lila blühenden Pflanzen eine ansprechende und von weitem wahrnehmbare Kulisse, welche über die beiden Balkone partiell sogar betreten werden kann. Der Hang wird so zukünftig ein deutlich ortsprägenderes Element. Die Idee des blühenden Hangs korreliert mit dem bereits heute bestehenden Konzept der visuellen Aufwertung Unterburgs und wird als Ergänzung der zahlreiche in den Sommermonaten angebrachten Blühkasten entlang der Eschbachstraße gesehen.

Materialität

Für die Platzflächen und die Bewegungsbereiche wird ein kleinteiliges Betonsteinpflaster mit Natursteinvorsatz verwendet, welches mit den ortstypischen Oberflächen der Grauwacke harmonisiert und sich durch eine glatte Oberfläche abhebt. Ausstattungselemente nehmen sich in ihrer Gestaltung sowie Farbgebung (DB703-Eisenglimmer) zurück. Das neu verortete Leitsystem bündelt Informationen zu den bestehenden Wanderrouten und stellt durch den ortstypischen Farbton
des „Bergisch Grün“ einen Bezug zum Ort und zum Bergischen Land her. Als freiraumplanerisch wichtiges Element werden die zum Ufer liegenden Kanten, die sich anschmiegenden Sitzkanten und die punktuellen Balkonsituationen durch Sichtbeton ausgebildet.

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